Deutschlands erstes Net Zero Valley in der Lausitz

Dr. Christian Ehler: Erstes Net Zero Valley in der Lausitz

Lausitzer Interessenvertreter der Wirtschaft begrüßen den frisch verabschiedeten EU-Rahmen zur Umsetzung des European Green Deal

In einem breiten Bekenntnis begrüßen Interessenvertreter der Lausitzer Wirtschaft den durch die EU frisch verabschiedeten Net Zero Industry Act (Netto-Null-Industriegesetz). Als Rahmensetzung für den European Green Deal ermöglicht es den Mitgliedsstaaten schnelle Genehmigungsverfahren und besondere Rahmenbedingungen beim Aufbau von Null-Emissionstechnologien. Insbesondere in sogenannten Net Zero Valleys sollen dafür strukturell und finanziell besonders günstige Voraussetzungen entstehen. Sie reichen bis zur Markterschließung für Unternehmen und zur Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe.

Die Lausitz ist wie gemacht für ein solches „grünes Tal“ der Möglichkeiten. Unter den 41 Kohle- und Energieregionen Europas kommt der Lausitz eine besondere Verantwortung zu – denn hier vollzieht sich der Wandel von einer fossil geprägten hin zur grünen Energie- und Technologieregion mit großer Dynamik und einem einzigartigen finanziellen Engagement durch Länder, Bund und EU. Eine Verantwortung, der die Lausitz als erstes Net Zero Valley Deutschlands umso besser gerecht werden kann.

Dr. Christian Ehler: Strategischer Schulterschluss

Brandenburgs EU-Abgeordneter Dr. Christian Ehler betont als zuständiger Berichterstatter für das Gesetz das Engagement aus der Region: „Es ist beeindruckend, wie sich die Lausitz proaktiv auf den Weg macht. Die Kommunen der Lausitzrunde haben in dieser Woche direkt in Brüssel ein starkes Signal gesetzt. Die Wirtschaft ist ebenso früh in Gespräche eingestiegen und vervollständigt den strategischen Schulterschluss der Region für ein Net Zero Valley in der Lausitz. Diese Dynamik und Breite ist einzigartig.“

Dabei werden für die Lausitz große Chancen über den Kern des Gesetzes hinaus gesehen. Denn es beinhaltet auch neue Instrumente zur passgerechten Fachkräftesicherung, wie die besondere Förderung von beruflichen Kompetenzen für Nullemissionstechnologien. Eine Net Zero Academy in der Lausitz kann bestehende und geplante Potenziale in „erneuerbaren“ Jobs und ihrem Umfeld stärken oder bündeln. Das schafft gleichzeitig Effekte für Image und Zuzug. Die logische Konsequenz wäre zudem, Verwaltungs- und Planungsprozesse in der Lausitz für schnelle und unkomplizierte Verfahren sowie den wirtschaftlichen und sozialen Aufbruch vorzubereiten. Eine modellhafte Digitalisierung von Prozessen in Verwaltungen, Wirtschaftskammern aber auch Unternehmen mit Hilfe von KI kann die Lausitz dafür rechtzeitig ertüchtigen und bereits heute spürbare Engpässe und Defizite überwinden. Insgesamt können so vielfältige Synergieeffekte für regionale Unternehmen und die Bevölkerung entstehen – das stärkt letztendlich auch ein demokratisches Miteinander.

Sowohl Kommunen als auch Wirtschaft haben sich in gemeinsamen Positionierungen einen Modellstatus für die Lausitz gewünscht. Inzwischen sind hier in verschiedenen Technologie- und Kompetenzbereichen die Voraussetzungen geschaffen. Die EU stellt nun den passenden Rahmen zur Verfügung. Gemeinsam mit Kommunen, Ländern und Bund möchten wir die Lausitz mit neuer Kraft und neuem Stolz zur faktisch untersetzen Modellregion Europas für Klimaschutz, Wachstum und Strukturwandel gestalten: zum ersten Net Zero Valley Deutschlands.

 

Foto: Dr. Christian Ehler (MdEP, 2. v.l) mit Unterzeichnern der gemeinsamen Erklärung der Lausitzer Wirtschaftsverbände am Dock 3 Lausitz/Industriepark Schwarze Pumpe – u.a. mit Roland Peine Unternehmerverband Brandenburg-Berlin, ASG Spremberg, 3. v.l), Foto: Jörg Tudyka